Cut bezeichnet den Schliff eines Diamanten. Unter Schliff versteht man die durch Schleifen erzeugte Art und Form von Diamanten. Der Schliff dient dazu, den Glanz des Diamanten zu verstärken und die dem Stein innewohnenden optischen Effekte hervorzuheben.
Ein gut geschliffener (auch facettierter) Diamant, gleich welcher Form, reflektiert das einfallende Licht optimal, ist brillanter und bekommt durch den Schliff erst das besondere Feuer, das ihn so begehrt macht.
Bei einem zu tiefen Diamantschliff entweichen Lichtstrahlen durch das Unterteil des Diamanten; ist der Schliff hingegen zu flach, wird der Lichtstrahl am Oberteil zurück in das Innere gebrochen und entweicht ebenfalls durch das Unterteil.
Nur bei guten Cut-Proportionen wird das Licht von einer Facette zur anderen reflektiert und strahlt dann durch das Oberteil des Diamanten zurück.
Anatomische Bedingungen für einen optimalen Diamantschliff
Jeder Diamant, egal welcher Form, weist die typische Oktaeder-Kristall-Struktur auf. Des Weiteren besitzt der Stein nur ein paar wenige Schleifebenen und in jeder Schleifebene nur ein paar wenige Schleifrichtungen:
Ausnahmslos jeder Rohdiamant besitzt vier Dreipunkt-Schleifebenen (4 x 3), sechs Zweipunkt Schleifebenen (6 x 2) und drei Vierpunkt-Schleifebenen (3 x 4) – somit hat jeder Diamant insgesamt 36 weiche Schleifrichtungen. Alle anderen ca. 100.000 (360 x 360) Richtungen sind hart. Abweichungen von ein paar Grad von der eigentlichen Schleifrichtung bewirken bereits, dass die Härte des Diamanten so zunimmt, dass er kaum noch schleifbar ist.
Für einen guten Cut sind diese Anatomien von Bedeutung:
▸ Anzahl der Facetten und deren Verteilung
▸ Symmetrische und größenmäßige Anordnung der Facetten
▸ Winkel der Facetten zu Rundistenebene
▸ Proportionen der Tafel sowie von Tafel- zu Oberteilhöhe
▸ Größenverhältnis von Ober- zu Unterteil
▸ Dicke der Rundiste und Kalette
▸ Prozentwert der Gesamthöhe des Diamanten (Gesamthöhe dividiert durch Durchmesser)
Die Schliffgraduierung von Diamanten
Die Brillanz eines Diamanten wird durch das sogenannte Finish bestimmt und durch folgende Schliffgraduierungen bewertet:
▸ Exzellent (engl. excellent) (≙ ideal): Sehr selten und exquisit. Außerordentliche Brillanz, keine Merkmale, beste Proportionen und Symmetrie. Das Licht, das in den Diamanten eintritt, wird vollkommen reflektiert.
▸ Sehr gut (engl. very good): Sehr gute Brillanz mit wenigen oder nur geringfügigen äußeren Merkmale. Sehr gute Proportionen und Symmetrie.
▸ Gut (engl. good): Gute Brillanz mit einigen äußere Merkmalen. Proportionen mit geringen Abweichungen, gute Symmetrie der Facetten.
▸ Mittel (engl. fair): Etwas weniger Brillanz mit mehreren größeren äußeren Merkmalen. Proportionen und Symmetrie mit größeren Abweichungen.