Die 4 C

Carat  ❘  Clarity  ❘  Colour  ❘  Cut

 

Die bekanntesten Kriterien zur Klassifizierung eines Diamanten bezüglich Qualität und Wert sind die sogenannten 4 C: Carat, Clarity, Colour und Cut.

 


Carat

Karat

 

Karat (engl. Carat) ist die Einheit, in der das Gewicht eines Diamanten angegeben wird. Ein Karat wiegt 0,2 Gramm das entspricht 100 Punkten – demnach wiegt ein Diamant mit 0,5 Karat 0,1 Gramm, das entspricht 50 Punkten.
Wichtig hierbei ist zu wissen, dass das Karat nur das Gewicht, nicht jedoch die Größe des Diamanten angibt. Daher ist ein zweikarätiger Diamant nicht doppelt so groß wie ein einkarätiger, obwohl er das Doppelte wiegt.
Um die Größe eines Diamanten zu bestimmen sind zwei weitere Faktoren maßgeblich:
Die Abmessung des Diamanten in Millimeter
Die Güte des Schliffs, d.h. die Schliffausführung und die Proportion des Diamanten

 

 

 


Clarity

Reinheit

 

Clarity bezeichnet die Reinheit eines Diamanten. Es gibt nur selten Diamanten, die „fehlerfrei“, das heißt absolut lupenrein sind, auch bei einer zehnfachen Vergrößerung.
Die meisten Diamanten enthalten Fremdkörper oder Kristallstörungen, sogenannte Einschlüsse, die ihre Reinheit beeinträchtigen. Einschlüsse können eingeschlossene Mineralien (arteigene wie ein Diamant im Diamanten oder fremde wie Zirkonia im Saphir), natürlich bedingte Risse oder Wachstumserscheinungen sein. Diese Einschlüsse verhindern, dass das Licht den Stein ungehindert durchdringt und vermindern die Reflektionen und das begehrte Funkeln. Je kleinere und je weniger Einschlüsse ein Diamant aufweist, desto wertvoller und reiner ist er.
Eine Reinheitsgraduierung der Diamanten erfolgt nach einem allgemein gültigen Schema – die Reinheitsskala der Diamanten reicht von der besten Stufe IF (lupenrein) bis P3 (größere Merkmale):
Diamanten mit der Reinheit P1 bis P3 weisen Einschlüsse auf, die auch mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Sie beschreiben die Stufen von Deutlichen Merkmale (Piqué I) über Größere Merkmale (Piqué II) bis zu Groben Merkmalen (Piqué III).
Bei den vier weiteren Reinheitsstufen der Diamanten sind die Einschlüsse im Stein nur bei zehnfacher Vergrößerung zu erkennen.
Die höchste und beste Reinheitsstufe ist FL / IF – ein Diamant dieser Reinheit ist absolut lupenrein (engl. flawless bzw. internally flawless) und weist keinerlei Einschlüsse auf.
Die nachfolgend besten Reinheitsstufen sind VVS (engl. very very small inclusions) und VS (engl. very small inclusions), was bedeutet, dass der Diamant sehr, sehr kleine bis sehr kleine Merkmale aufweist.
Als letzte Stufe der Reinheit von Diamanten bei zehnfacher Vergrößerung gilt SI (engl. small inclusions). Diamanten mit dieser Reinheitsstufe weisen kleine Merkmale im Stein auf.

 

 


Colour

Farbe

Colour klassifiziert die Farbe eines Diamanten. Diamanten gibt es in allen Farben, wobei solche in gelblichen Tönen am häufigsten vorkommen – diese werden bei der Graduierung zusammen mit den farblosen Diamanten beurteilt, da ihre gelbliche Färbung nicht intensiv genug ist, um sie als absolut gelbe Diamanten zu bezeichnen. Grundsätzlich gilt bei der Bewertung der Farbe also: Je farbloser, desto wertvoller ist der Diamant! Denn bei einem absolut farblosen Diamanten durchdringt weißes Licht den Stein mühelos und tritt in Regenbogenfarben wieder aus.

 

Diamanten in vollen Farben (Grün, Rot, Blau, Purpur, Braun, Gelb und Schwarz) nennt man Fancy Diamonds. Sie unterliegen eigenen Graduierungsstandards und können somit je nach Farbton und -intensität noch wertvoller und teurer sein als rein weiße Diamanten.
Fancy Diamonds entstehen entweder durch Unreinheiten im Diamanten oder durch ungleichmäßigen Druck bei der Entstehung. Statistisch gesehen ist bei 100.000 Diamanten durchschnittlich nur ein Fancy Diamond dabei.

 

International gültige Bezeichnungen für die Farbgebung von Diamanten

 

 


Cut

Schliff

Cut bezeichnet den Schliff eines Diamanten. Unter Schliff versteht man die durch Schleifen erzeugte Art und Form von Diamanten. Der Schliff dient dazu, den Glanz des Diamanten zu verstärken und die dem Stein innewohnenden optischen Effekte hervorzuheben.
Ein gut geschliffener (auch facettierter) Diamant, gleich welcher Form, reflektiert das einfallende Licht optimal, ist brillanter und bekommt durch den Schliff erst das besondere Feuer, das ihn so begehrt macht.
Bei einem zu tiefen Diamantschliff entweichen Lichtstrahlen durch das Unterteil des Diamanten; ist der Schliff hingegen zu flach, wird der Lichtstrahl am Oberteil zurück in das Innere gebrochen und entweicht ebenfalls durch das Unterteil.
Nur bei guten Cut-Proportionen wird das Licht von einer Facette zur anderen reflektiert und strahlt dann durch das Oberteil des Diamanten zurück.

 

Anatomische Bedingungen für einen optimalen Diamantschliff

 

Jeder Diamant, egal welcher Form, weist die typische Oktaeder-Kristall-Struktur auf. Des Weiteren besitzt der Stein nur ein paar wenige Schleifebenen und in jeder Schleifebene nur ein paar wenige Schleifrichtungen:
Ausnahmslos jeder Rohdiamant besitzt vier Dreipunkt-Schleifebenen (4 x 3), sechs Zweipunkt Schleifebenen (6 x 2) und drei Vierpunkt-Schleifebenen (3 x 4) – somit hat jeder Diamant insgesamt 36 weiche Schleifrichtungen. Alle anderen ca. 100.000 (360 x 360) Richtungen sind hart. Abweichungen von ein paar Grad von der eigentlichen Schleifrichtung bewirken bereits, dass die Härte des Diamanten so zunimmt, dass er kaum noch schleifbar ist.

 

Für einen guten Cut sind diese Anatomien von Bedeutung:
▸  Anzahl der Facetten und deren Verteilung
▸  Symmetrische und größenmäßige Anordnung der Facetten
▸  Winkel der Facetten zu Rundistenebene
▸  Proportionen der Tafel sowie von Tafel- zu Oberteilhöhe
▸  Größenverhältnis von Ober- zu Unterteil
▸  Dicke der Rundiste und Kalette
▸  Prozentwert der Gesamthöhe des Diamanten (Gesamthöhe dividiert durch Durchmesser)

 

Die Schliffgraduierung von Diamanten
Die Brillanz eines Diamanten wird durch das sogenannte Finish bestimmt und durch folgende Schliffgraduierungen bewertet:

 

  Exzellent (engl. excellent) (≙ ideal): Sehr selten und exquisit. Außerordentliche Brillanz, keine Merkmale, beste Proportionen und Symmetrie. Das Licht, das in den Diamanten eintritt, wird vollkommen reflektiert.
  Sehr gut (engl. very good): Sehr gute Brillanz mit wenigen oder nur geringfügigen äußeren Merkmale. Sehr gute Proportionen und Symmetrie.
▸  Gut (engl. good): Gute Brillanz mit einigen äußere Merkmalen. Proportionen mit geringen Abweichungen, gute Symmetrie der Facetten.
  Mittel (engl. fair): Etwas weniger Brillanz mit mehreren größeren äußeren Merkmalen. Proportionen und Symmetrie mit größeren Abweichungen.
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